"2014 Persecution Report" dokumentiert über 7.000 Fälle und fünf Morde
Insgesamt fünf Christen, darunter ein 11jähriges Kind, wurden in Indien 2014 wegen ihres Glaubens ermordet. Über 300 Priester und kirchliche Mitarbeiter wurden angegriffen oder verletzt. Unter den Opfern anti-christlicher Gewalt befinden auch über 2.000 Frauen und Kinder. Dies geht aus dem “2014 Persecution Report” des “Catholic Secular Forum” hervor. “Diese Liste ist nicht erschöpfend”, so Joseph Dias von der Organisation CSF bei der gestrigen Präsentation in Bombay.
Der Bericht erinnert daran, dass der indische Staat Chhattisgarh “für Christen am gefährlichsten ist” und weist darauf hin, dass es im Jahr 2014 in ganz Indien „mindestens einmal am Tag zu einer antichristlichen Episode kam“, bei der Gewalt gegen Personen und Einrichtungen christlicher Kirchen verübt wurde. Die Staaten in denen es am häufigsten zu solchen Vorfällen kommt sind nach Chhattisgarh Maharashtra, Madhya Pradesh, Uttar Paradeshm, Karnataka, Kerala und Orissa. Insgesamt wurden über 7.000 Fälle dokumentiert, davon fünf Morde.
Unter den Ursachen nennt der Bericht die Aktivitäten extremistischer Gruppen, darunter die hinduistisch-nationalistische “Rashtriya Swayamsevak Sangh” (RSS), die religiöse Minderheiten im Land bekämpft. Die Mitglieder der RSS nimmt seit der Machtübernahme “Baratiya Janata Party” unter Premierminister Narendra Modi zu: 2013 entstanden rund 2000 neue lokale Niederlassungen 2014 waren es über 5.000. Insgesamt hat die Bewegung über 5 Millionen aktive Mitglieder. RSS beschlagnahmte 60 Kirchen, die sie als Basislager benutzt.
Der Bericht beklagt auch die Mitverantwortlichkeit der Institutionen und der Medien. “Oft werden Anzeigen wegen antichristlicher Gewalt von der Polizei nicht entgegengenommen und auch die Medien ignorieren solche Episoden: es wird nicht darüber berichtet”. Oft fehle den Opfern selbst aber auch der Mut, Anzeige zu erstatten.
Unter den fünf Toten befindet sich auch der 11jährige Govind Kuram Korram der in Chhattisgarh von seinem Onkel verschleppt wurde und an Hunger und Erschöpfung starb. Der Angehörige wollte verhindern, dass die Familie des Jungen zum christlichen Glauben konvertiert. In Andhra Pradesh wurden der protestantische Priester Sanjeevulu erstochen. In Orissa wurde ein Christ ermordet, weil er sich nicht zum Hinduismus bekehren wollte und die Eheleute Dominic (45) und Christina (35) Bhutia die vom Buddhismus zum Christentum konvertiert waren wurden in Bengala vor den Augen ihrer 12jährigen Tochter ermordet.
Der Bericht wurde auch dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz des lateinischen Ritus und Bischof von Bombay, Kardinal Oswald Gracias unterbreitet, der gegenwärtig turnusgemäß auch Vorsitzender der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC) ist. (PA)
(Quelle: Fides, 21.01.2015)
(21. Januar 2015) © Innovative Media Inc.
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