Dân Chúa Âu Châu

Corpus Domini-Messe am 19. Juni 2017 auf dem Vorplatz der Lateranbasilika

„Erinnern ist für den Glauben wesentlich, genauso wie das Wasser für eine Pflanze: Wie eine Pflanze ohne Wasser nicht am Leben bleiben kann und keine Frucht bringen kann, so geschieht es mit dem Glauben, wenn er seinen Durst nicht durch das Gedächtnis dessen, was der Herr für uns getan hat, stillt“, legte Papst Franziskus in seiner Predigt [Volltext] am 19. Juni 2017 auf dem Vorplatz der Lateranbasilika dar. Im Anschluß an die Corpus Domini – Messe zog eine Prozession mit dem ausgestellten Allerheiligsten über die Via Merulana bis zur Basilika Santa Maria Maggiore.

„Das Gedächtnis ist wichtig, weil es uns erlaubt, in der Liebe zu bleiben […]“, erklärte der Papst und wies aber auch auf die Gefahren in unserem Alltag hin: Hektik und Hast. „Indem man so die Erinnerungen verbrennt und nur im Augenblick lebt, läuft man Gefahr, an der Oberfläche zu bleiben […]. Dann zersplittert sich das äußere Leben und das innere Leben erstarrt.“

Doch der Herr komme „uns mit einer liebevollen Zerbrechlichkeit“ entgegen. „Denn die Eucharistie ist die Gedächtnisfeier der Liebe Gottes.“ Papst Franziskus wandte sich ausdrücklich an die Jungen und Mädchen, die kürzlich die Erstkommunion empfangen hatten.

„Die Eucharistie ermutigt uns: Auch auf dem holprigsten Weg sind wir nicht alleine, der Herr vergisst uns nicht, und jedes Mal, wenn wir zu ihm gehen, erquickt er uns mit Liebe.“ Die Eucharistie bezeichnete Papst Franziskus als das Sakrament vieler, „die einen einzigen Leib bilden“ und sprach die Bitte aus: „Dieses Brot der Einheit heile uns von dem Drang, die anderen zu beherrschen, von der Gier, alles für sich zu sichern, vom Schüren von Uneinigkeit und von der Verbreitung von Kritik; es möge in uns die Freude erwecken, uns ohne Rivalität, Neid und gehässiges Gerede zu lieben.“

Der Volltext der Predigt ist hier abrufbar.