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Centre for Child Protection“ am 6. Oktober in Audienz

Kongress „Child Dignity in the Digital World“, 6. Oktober 2017 / © PHOTO.VA - OSSERVATORE ROMANO

Papst Franziskus empfing am 6. Oktober 2017 die Teilnehmer des Kongresses „Child Dignity in the Digital World“ in Audienz. Der Kongress, der vom „Centre for Child Protection“ organisiert wurde, tagte vom 3. bis 6. Oktober 2017 in der Päpstlichen Universität „Gregoriana“ in Rom.

Papst Franziskus legte zu Beginn seiner Ansprache dar, dass die Anerkennung und Verteidigung der Menschenwürde das Fundament jeder sozialen und politischen Ordnung bildeten und erinnerte an verschiedene entsprechende internationale Abkommen.

Der Schutz der Minderjährigen müsse mit Zärtlichkeit und Entschiedenheit erfolgen, indem man sich der Wegwerfkultur entgegenstelle. Die heutige Gesellschaft lebe in einer „digital world“. Unsere Umgebung und unsere Kommunikation seien dadurch stark geprägt und verändert worden. Die Herausforderung liege darin, die technischen Fortschritte unter Kontrolle zu behalten. Drei Milliarden Menschen nutzten das Internet, ein Drittel von ihnen sei minderjährig.

Papst Franziskus sprach die Gefahren an, die das Internet für minderjährige Nutzer berge. Die Realität des sexuellen Missbrauchs zu verbergen, bezeichnete der Papst als sehr schweren Fehler und als Quelle so vieler Übel. Papst Franziskus warnte vor Phänomenen wie pornografischem Bildmaterial, dem „sexting“, Mobbing, „sextortion“, dem Online-Ködern Minderjähriger zu sexuellen Absichten, dem Menschenhandel, der Prostitution und der Live-Übertragung von Vergewaltigungen und Gewaltakten, die Minderjährige auf der ganzen Welt erleiden. Der Papst sprach in diesem Zusammenhang auch das „dark net“ an. All das lasse einen erschauern, erklärte Papst Franziskus und dankte für die Arbeit des „Centre for Child Protection“.

Die Besonderheit des Internets liege gerade in seiner großen Verbreitung und weltweiten Nutzung. Man dürfe sich aber nicht von der Angst beherrschen lassen, sondern müsse gemeinsam Lösungen finden. Der Schaden, den die Minderjährigen erlitten, dürfe keineswegs unterschätzt werden, mahnte der Papst. Ihr ganzes Leben werde durch diese Gewalterfahrungen gezeichnet. Technische Möglichkeiten wie Filter und Blockiersysteme stellten eine Hilfe, aber nicht die Lösung des Problems dar. Die Freiheit im Internet sei nicht grenzenlos, sondern unterliege Gesetzen und Regeln. Es gelte, die Sensibilität und moralische Bildung zu fördern. Papst Franziskus versicherte die Unterstützung der katholischen Kirche.

Papst Franziskus gestand ein, dass die Kirche selbst sich immer mehr der Tatsache bewusst geworden sei, intern nicht ausreichend zum Schutz der Minderjährigen beigetragen zu haben. Vor dem Herrn, vor den Opfern und der Öffentlichkeit habe die Kirche die Verantwortung für sehr schwere Taten auf sich nehmen müssen. Gerade vor dem Hintergrund dieser Erfahrung verspüre die Kirche die Pflicht, sich intern, in der Gesellschaft und der ganzen Welt besonders für den Schutz der Minderjährigen und ihrer Würde in Zusammenarbeit mit anderen Organen einzusetzen.

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