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Vierte Reise nach Lateinamerika vom 12. bis 18. Februar nach Mexiko

•9. Februar 2016•Britta Dörre•Papstreisen

Kathedrale, Ciudad Juárez
Kathedrale, Ciudad Juárez / Wikimedia Commons - Felix Garcia, CC BY 2.0

In wenigen Tagen wird Papst Franziskus zu seiner vierten Reise nach Lateinamerika aufbrechen. In Mexiko, wo er vom 12. bis zum 17. Februar 2016 verweilen wird, stehen sechs bedeutende Städte auf dem Programm: Ciudad de México, Ecatepec, Tuxtla Gutiérrez, San Cristóbal de Las Casas, Morelia und Ciudad Juárez.

Bei seiner Rückkehr wird der Papst 23.563 Kilometer zurückgelegt haben, eine niemals zuvor erreichte Kilometerzahl, die für Papst Franziskus sicherlich auch eine erhebliche physische Anstrengung bedeuten wird. Während der Besuche stehen insgesamt fünf Homilien, ein Angelus und sieben Ansprachen neben vielen Begegnungen und Besuchen auf dem Programm.

Von den rund 117 Millionen Einwohnern gehören 110 Millionen der katholischen Konfession an, d.h. von 100 Einwohnern sind 91,9 Einwohner Katholiken. 176 Bischöfe und 16.896 Priester betreuen die katholische Gemeinde. Die katholische Kirche engagiert sich aktiv im Bildungswesen und leitet mehr als 9.000 Bildungsanstalten, darunter Schulen und Universitäten, die von mehr als 1,3 Millionen Schülern und Studenten besucht werden. Hinzukommen fast 7.000 Einrichtungen, die soziale und karitative Arbeit leisten.

Die katholische Kirche leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der sozialen Situation. Erschreckend hoch ist nämlich mit 46,2 Prozent der Anteil der Armen in der Gesamtbevölkerung. Fast zehn Prozent der Menschen leben sogar in extremer Armut. Mexiko zählt zu den lateinamerikanischen Ländern mit der größten sozialen Spanne zwischen Arm und Reich und ist gezeichnet von Drogenkrieg und Gewalt.

Seit mehr als 26 Jahren wütet der Drogenkrieg im Land; Korruption gehört zur Tagesordnung und hat teilweise das Staatssystem untergraben. Der Staat versucht natürlich mit allen Mitteln Einhalt zu gebieten, sieht sich aber oft hilflos den Machenschaften ausgesetzt. Allein an der Grenze zu den USA nahm die Beschlagnahmung von Heroin in den letzten vier Jahren um 324 Prozent zu. In Mexiko sind zwischen 2006 und 2014 allein mehr als 6.000 Kinder und Jugendliche verschwunden, insgesamt rund 27.000 Personen, die von kriminellen Banden entführt wurden.

Die katholische Kirche mahnte, dass der Situation dringend Einhalt geboten werden müsse, und Papst Franziskus nahm die Botschaft in seiner Videoansprache auf und versicherte als Pilger, Frieden und Versöhnung bringen zu wollen.

Zu den Etappen, die seine Reise vorsieht, zählen Ciudad de México (Mexiko Stadt), die Landeshauptstadt, wo mit fast 9 Millionen Einwohnern zehn Prozent der Landesbevölkerung leben. sowie Ecatepec de Morelos mit 1.658.806 Einwohnern. Von Tuxtla Gutiérrez, Hauptstadt des Staates Chiapas im Süden Mexikos, wird der Papst sich per Helikopter in das 50 km entfernte San Cristóbal de Las Casas, ein beliebtes Touristenziel, begeben. Morelia, ein weiteres Reiseziel, Hauptstadt des Staates Michoacán, liegt rund 210 Kilometer von Ciudad de México entfernt.

Die Apostolische Reise wird im Bundesstaat Chihuahua mit einem Besuch in Ciudad Juárez schließen. Chihuahua liegt im Norden und ist der größte Staat des Landes. In Ciudad Juárez sind der Drogenhandel und Flüchtlingshandel besonders mächtig und Erpressung und Entführung besonders häufig. Die Stadt an der US-Grenze gegenüber von El Paso (Texas) gilt als eine der gefährlichsten Großstädte in der Welt.