Dân Chúa Âu Châu

Vatikanstadt, 3. Februar 2015 (ZENIT.org) Rocío Lancho García

Der Päpstliche Rat für die Kultur beschäftigt sich bei seiner am Mittwoch beginnenden Vollversammlung vier Tage lang mit der Rolle der Frau in der Kirche. „Weibliche Kulturen zwischen Parität und Verschiedenheit“ lautet das Motto. Die vom Papst ernannten Mitglieder und Berater werden Fragen nachgehen wie: Welche Positionen werden für Frauen in der Kirche vorgeschlagen? Welchen Typ Frau sucht die Kirche von heute? Was sind die Besonderheiten des Engagements von Frauen in verschiedenen Gesellschaften und Kulturen?

An der Präsentation des Programms am Montag nahmen Kardinal Gianfranco Ravasi, Präsident des Päpstlichen Rates für die Kultur,ebenso teil wie die Präsidentin der italienische Sendeanstalt RAI, Anna Maria Tarantola, die Chefin der RAI News 24, Monica Maggioni, sowie die Schauspielerin Nancy Brilli. Die Tagung ist in vier Sitzungsrunden unterteilt, darunter zu den Themen: „Zwischen Parität und Verschiedenheit: Auf der Suche nach einer Balance“ sowie „Der weibliche Körper: Zwischen Kultur und Biologie“ und „Frauen und Religion: Flucht oder neue Formen der Teilhabe im Leben der Kirche“.

Mit dem Hashtag #lifeofwomen ist es möglich, diesem Ereignis auf den Sozialen Netzwerken zu folgen. Für Mittwoch ist auch eine öffentliche Veranstaltung in Rom im Teatro Argentina geplant: 50 Minuten Videos, kurze Interviews, Lesungen und Live-Musik.

Kardinal Ravasi hat einige Lesungen auf dem Kongress angeboten. Er erläuterte, dass der Begriff „Frauenkultur“ nicht dazu gedacht sei, um sie von den Männern zu trennen. Vielmehr reflektiere dies das Bewusstsein, dass es einen Blick auf die Welt und alles, was uns umgibt, auf das Leben und auf die Erfahrung gibt, der nur Frauen zu eigen ist. Es gebe den Wunsch, im Anschluss daran eine ständige Frauenberatung, angeschlossen an sein Dikasterium, zu errichten.

Anna Maria Tarantola fügte hinzu, dass die Kongressteilnehmer versuchen werden, über die Rolle der Frau in der heutigen Welt und in der Kirche zu reflektieren, sowie über deren spezifischen Beitrag aufgrund ihrer Besonderheiten und Kompetenzen.

„Es gibt Studien, die darauf hinweisen, dass Frauen sich in Krisen anpassungsfähiger zeigen“, sagte sie. Gleichstellung bedeute nicht Gleichmacherei von Modellen. Sie bekräftigte, dass alle Menschen an Würde gleich sind, zugleich aber Frauen über Eigenschaften verfügen, die sie vom Mann unterscheiden.

Ein provokativer Vergleich, der bei der Pressekonferenz herauskam, war die Bezeichnung „Burka aus Fleisch“ für kosmetische Chirurgie im Vorbereitungsdokument. Die Kritik richtet sich gegen ein gleichmacherisches Schönheitsideal, das Werbung und Medien vermittelten und die Wahlfreiheit der Frauen letztlich einschränke. Kardinal Ravasi verteidigte den Vergleich mit der Erklärung, dass beiden Praktiken, das Tragen der Burka sowie Schönheits-OPs, eine degenerative Dimension teilten. (mk)

( 3. Februar 2015) © Innovative Media Inc.