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Papst Franziskus: Die Familie ist ein Geschenk – ZENIT – Deutsch

Besuch in der römischen Gemeinde „San Pier Damiani“ am 21. Mai 2017

Papst Franziskus besuchte am Sonntag, dem 22. Mai 2017, die Gemeinde „San Pier Damiani ai Monti di San Paolo“ in Casal Bernocchi bei Acilia, das in der südlichen Peripherie Roms liegt.

Um 15.40 Uhr begegnete der Papstim Sportzentrum von Casal Bernocchi Jungen und Mädchen aus dem Katechismusunterricht und Mitgliedern des Sportzentrums. Die Kinder hatten während des Treffens Gelegenheit, Papst Franziskus einige Fragen zu stellen.

Eine der Fragen lautete, ob und wie die Kinder helfen könnten, die Welt zu retten. Kindgerecht erklärte der Papst ihnen, dass sie wichtig seien und einen Beitrag leisten könnten. Dann stellte er ihnen die Frage, wie sie Jesus helfen könnten, die Welt zu retten. Die Kindern waren schüchtern, und Papst Franziskus ermutigte sie zu antworten. Während des Gesprächs kamen sie zu dem Ergebnis, dass Gebet und Respekt gegenüber dem Nächsten, sowohl dem, der uns mag und als auch dem gegenüber, der uns nicht mag, zur Rettung der Welt beitragen. Mit vielen Dingen könnten die Kinder die Welt zu einer besseren und gerechteren werden lassen, stellte Papst Franziskus fest. Alle sprachen gemeinsam im Chor: „Die Freude hilft Jesus, die Welt zu erlösen.“

Papst Franziskus erzählte aus seiner Kindheit, weil die Kinder ihn gefragt hatten, ob er Fußball gespielt habe. Er sei immer Torwart gewesen, weil er nicht besonders sportlich sei. „Pata dura“ (steifes Bein, „zwei linke Füße“) hätten ihn seine Mitspieler immer genannt.

Auf seine Berufung angesprochen, erklärte Papst Franziskus, dass jeder einen Platz im Leben habe. Jeder gehe seinen Weg. Die Mehrheit gründe eine schöne Familie, erzählte der Papst und erinnerte sich an seine Eltern und Geschwister. Dann berichtete er den Kindern, wie seine Brüder und er als Kinder gespielt hätten. „Es ist sehr schön, eine Familie zu haben. […] Es ist sehr schön, es ist eine Gnade.“ Die Familie sei eine schöne Berufung. Schwester oder Priester zu werden, sei eine andere Berufung. Er habe die Berufung mit sechzehn Jahren vernommen, erklärte Papst Franziskus den Kindern, und sei Priester geworden. Wie ein junger Mann Sympathie und dann später Liebe für ein junges Mädchen empfinde, so fühle der seinem Herzen, der sich für den Herrn entscheide.

Papst Franziskus scherzte mit den Kindern und ließ sie noch einmal wiederholen, wie sie sich gegenüber dem Nächsten verhalten sollen. Danach forderte der Papst die Kinder auf, einander bei der Hand zu fassen und gemeinsam ein Gebet zu sprechen. Nach dem gemeinsamen Gebet erteilte Papst Franziskus den Kindern seinen Segen und allen, an die sie dächten, auch denen, die ihnen nicht freundlich gesonnen seien.

Papst Franziskus setzte seinen Besuch um 16.15 Uhr fort und begrüßte Kranke, Mitglieder der Neukatechumenalen Gemeindschaft und von der Caritas betreute Bedürftige. Rund 50 Familien werden von der Caritas mit Lebensmitteln versorgt. Wie der Pfarrer erklärte, habe sich die Lage in den letzten Jahren durch Arbeitslosigkeit verschärft. Papst Franziskus erklärte, dass die Schwächsten und Bedürftigsten in einer Gemeinde die kostbarsten Mitglieder seien. Die Armen seien der Schatz der Kirche. Die Armut sei ein Kreuz, auch Jesus sei arm gewesen. Papst Franziskus erinnerte, für die Reichen zu beten, damit sie nicht korrupt würden und ihren Reichtum mit den Bedürftigen teilten. Papst Franziskus zeigte den Zusammenhang zwischen einem Arbeitsplatz, dem Verdienen des Lebensunterhalts und der Würde des Menschen auf. Abschließend erteilte er allen seinen Segen.

Vier Gläubigen nahm er die Beichte ab. Am Abend endete der Besuch des Papstes mit der Messe um 17.55 Uhr. Seine Homilie hielt Papst Franziskus in freier Ansprache.

Jesus habe das letzte Abendmahl gefeiert und die Jünger aufgefordert, die Gebote zu befolgen. Durch die Taufe sei in jedem von uns der Heilige Geist; er begleite uns und helfe uns, nicht der Versuchung nachzugeben. Die Sprache der Christen, die den Heiligen Geist hüteten, sei besonders: Es sei eine Sprache der Sanftheit und des Respekt. Der Teufel versuche hingegen alles, um uns von diesem Weg abzubringen. Oft treffe man üble Nachrede, Wettstreit und Zorn auch im kirchlichen Bereich, wandte Papst Franziskus ein. Durch ein solches Verhalten entfernten sich die Menschen von der Gemeinde, betonte der Papst mit Nachdruck und verwies auf die Madonna, die die Schlange zertritt. Die Gemeindemitglieder forderte Papst Franziskus abschließend noch einmal zu sanftmütigem und respektvollem Umgang mit ihrem Nächsten auf.