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Hoffnung, Mut, Solidarität und keine Angst vor dem Fremdem – ZENIT – Deutsch

Zusammenfassung der vorbereiteten, nicht gehaltenen Ansprache von Papst Franziskus beim Besuch in der römischen Universität „Roma Tre“

Ausbildung und akademische Bildung der jungen Generation bezeichnete Papst Franziskus gleich zu Beginn seiner Ansprache beim Besuch in der römischen Universität „Roma Tre“ am 17. Februar 2017 als vorrangiges Erfordernis für das Leben und die Entwicklung der Gesellschaft.

Papst Franziskus hatte für den Besuch eine Ansprache vorbereitet, in der auf die Fragen der Studenten, die diese dem Heiligen Vater im Vorfeld übermittelt hatten, einging. Diese Ansprache ließ der Papst austeilen und antwortete in freier Ansprache auf die Fragen.

Der vorliegende Text ist eine Zusammenfassung der vorbereiteten, nicht gehaltenen Ansprache.

Zu den Sorgen der jungen Menschen zählen Gewalt und Feindschaft in der Welt, der Umgang mit den sozialen Medien und die Begegnung unterschiedlicher Kulturen und Religionen.

Papst Franziskus wies darauf hin, dass in der Gesellschaft Solidarität geübt werde und sich viele Menschen als Volontäre betätigten. Gleichzeitig befinde sich unsere Welt im Dritten Weltkrieg in Stücken, der die Zukunft der Menschen bedrohe. Es stelle sich die Frage, weshalb die internationale Staatengemeinschaft dem nicht entgegentrete und ob wirtschaftliche Interessen wichtiger seien. Diese Fragen würden mit Sicherheit in der Universität diskutiert und das Wahre und Schöne und die Realität konfrontiert, merkte der Papst an.

Papst Franziskus zeigte am Beispiel des Waffenhandels auf, wie junge Menschen auf diese Herausforderungen reagieren sollten. In einer Welt, die Krankheiten und Hunger bekämpfe, bezeichnete es der Papst als Skandal, dass die Ausgaben für die Waffen erhöht würden. Hoffnung und Mut, vor allem der jungen Menschen, seien erforderlich. Papst Franziskus warnte vor dem leichtverdienten Geld und Suchtproblemen, die Seele und Körper zerstörten.

Gemeinschaftgefühl und Dienste für Ausgegrenzte, Schwache und Kranke seien die Antworten auf die sozialen Notsituationen, auch in Rom. Papst Franziskus erinnerte an die Menschen, die auf der Straße leben, an die Migranten, die nicht nur Nahrung und Kleidung benötigten, sondern auch die Eingliederung in die Gesellschaft. Diesen Menschen zu helfen, betonte der Papst, heiße, sich der Genußkultur, der Wegwerfkultur, der Vergötterung des Geldes, dem Vergnügen und den Äußerlichkeiten entgegenzustellen und stattdessen den Sinn für die Kultur der Begegnung und Solidarität zu schärfen.

Große Veränderungen erforderten das Überdenken wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Modelle, stellte Papst Franziskus fest und wandte sich der nächsten Frage zu, die sich mit den sozialen Medien auseinandersetzt.

Papst Franziskus erteilte den jungen Menschen den Rat, Unterscheidung walten zu lassen und sich zu fragen, was gut sei. Als junger Mensch habe er Jesus kennengelernt, erklärte der Papst, und sein Leben geändert. Jesus könne unser Herz mit Freude füllen und unserem Leben Sinn verleihen. Die jungen Menschen ermutigte Papst Franziskus, sich dem Glauben zu öffnen, da der Glaube ein Geschenk sei und den Verstand erweitere. Mit Jesus begegne man Schwierigkeiten ohne Angst, ohne sich und andere zu belügen.

Auch die Universität könne eine Ort der Begegnung und Aufnahme von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen und Religionen werden. Damit wandte sich Papst Franziskus der letzten Frage zu, die eine aus Syrien gebürtige Studentin stellte, die mit ihrem Mann und Kind vor einem Jahr aus ihrer Heimat geflohen war und in Lesbos im Auffanglager gelebt hatte. Sie steht kurz vor ihrem Studienabschluss.

Papst Franziskus erklärte, dass die christliche Kultur zuerst in Europa selbst bedroht werde, da die Euopäer sich verschlössen, und kein Raum für Hoffnung oder eine soziale und kulturelle Erneuerung bestehe. Eine Kultur erstarke hingegen in der Begegnung mit anderen Kulturen, stellte Papst Franziskus fest und sprach seine Hoffnung aus, dass die Universität ein Ort des Dialogs und der konstruktiven Begeggnung sei. Jeder sei aufgerufen, sich dem anderen zu öffnen.

Jeden Studenten lud der Papst ein sich zu fragen, ob er einen individualitischen oder einen solidarischen Weg einschlage. Die gelebte Solidarität schaffe Frieden und Hoffnung in der ganzen Welt, für die die jungen Menschen Verwantwortung trügen. Abschließend erteilte Papst Franziskus allen seinen Segen.

Die Universität „Roma Tre“ wurde 1992 gegründet. Sie zählt rund 40.000 Studenten, denen zwölf Fakultäten und zwei weitere Ausbildungseinrichtungen zur Verfügung stehen. Die junge Universität wird zu den besten gerechnet; sie bemüht sich um ein modernes Unterrichtswesen, das den Absolventen bestmögliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt garantieren soll. Einige Kurse werden daher auch in englischer Sprache angeboten.