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„Wie bewahre ich den Frieden in meinem Herzen, in meinem persönlichen Bereich, in meiner Familie?“ – ZENIT – Deutsch

Frühmesse mit Papst Franziskus in der Domus Sanctae Marthae

Frieden wünsche sich der Herr für die Menschen, erklärte Papst Franziskus in seiner Katechese während der heutigen Frühmesse am 16. Februar 2017 in der Kapelle der Domus Sanctae Marthae.

Ausgehend vom Buch Genesis 9,1-13 legte der Papst dar, dass Noah die Taube nach der Sintflut fliegen lasse und sie mit dem Ölzweig, dem Zeichen des Friedens, zurückkehre. Papst Franziskus erinnerte daran, dass Tauben wie auch der Regenbogen verletzlich seien. Der Regenbogen sei schön, entschwinde aber. Dann erzählte der Papst eine Episode, die sich während des Angelusgebets vor zwei Jahren zugetragen hatte. Der Papst hatte gemeinsam mit zwei Kindern aus dem Fenster des Vatikanischen Palastes zwei Tauben freigesetzt, die leider der Attacke einer Möwe zum Opfer fielen.

Das Bündnis Gottes aber sei stark, bekräftigte Papst Franziskus. Der Herr schließe Frieden mit uns, allerdings sei es nicht leicht, den Frieden zu bewahren. In uns ruhe nämlich die Erbsünde, die uns aus Neid, Eifersucht, Habgier und Herrschsucht Kriege beginnen lasse. Papst Franziskus betonte, dass die Brüder unter unserem Schutz stünden und jedes Blutvergießen Sünde sei. Der Herr werde uns dafür zur Rechenschaft ziehen.

„Heute wird in der Welt Blut vergossen. Heute ist die Welt im Krieg. So viele Brüder und Schwestern sterben, auch unschuldige, weil die Großen, die Mächtigen ein Stück mehr der Erde wollen, ein bißchen mehr Macht wollen oder mehr Geld mit dem Waffenhandel verdienen wollen. Und das Wort des Herrn ist deutlich“, so Papst Franziskus. „Wenn aber euer Blut vergossen wird, fordere ich Rechenschaft, und zwar für das Blut eines jeden von euch. Von jedem Tier fordere ich Rechenschaft und vom Menschen. Für das Leben des Menschen fordere ich Rechenschaft von jedem seiner Brüder. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut wird durch Menschen vergossen. Denn: Als Abbild Gottes hat er den Menschen gemacht.“

Papst Franzisksu warf anschließend die Frage auf, wie man den Frieden bewahren könne. Das Friedensgebet und die Friedensarbeit seien keine bloße Formalität, sondern tägliche Arbeit. Eifersucht, Neid und Habgier in unserem Herzen säten Krieg. Die Kriegserklärung beginne im Herzen jedes einzelnen von uns. „Wie bewahre ich den Frieden in meinem Herzen, in meinem persönlichen Bereich, in meiner Familie?“

Jeden Tag seien wir alle aufgerufen, für den Frieden zu arbeiten, und so schafften wir es in der ganzen Welt. Friede bringe das Blut Christi, aber nicht das Blut meines Bruders oder Kriege. Möge der Herr uns die Gnade schenken, sagen zu können, dass der Krieg beendet sei, in unserem Herzen, in unserer Familie, in unserer Wohngegend, an unserem Arbeitsplatz, in der Welt.