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„Jedes Leben ist ein Geschenk und verdient Aufnahme, Achtung und Liebe“ – ZENIT – Deutsch

Zusammenfassung der Fastenbotschaft 2017 von Papst Franziskus

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Fastenbotscahft 2017 / ZENIT - HSM, CC BY-NC-SA

„Die österliche Bußzeit ist der günstige Moment, das Leben des Geistes durch die heiligen Mittel, welche die Kirche uns bietet, zu intensivieren: durch Fasten, Gebet und Almosengeben“, erklärt Papst Franziskus in seiner Fastenbotschaft für das Jahr 2017, die den Titel „Das Wort Gottes ist ein Geschenk. Der andere ist ein Geschenk“ trägt.

„Die österliche Bußzeit ist ein Neuanfang, ein Weg, der zu einem sicheren Ziel führt: zum Pascha der Auferstehung, zum Sieg Christi über den Tod.“ Die Fastenzeit sei eine Zeit der Umkehr, die den Christen zu Gott zurückführe und das Band der Freundschaft mit Gott stärke.

Papst Franziskus legt seine Betrachtungen mit dem Gleichnis vom reichen Prasser und dem armen Lazarus (vgl. Lk 16,19-31) dar. Die beiden so gegensätzlichen Hauptfiguren des Gleichnisses würden ausführlich beschrieben; auch die Namenswahl sei nicht zufällig. „Lazarus“ bedeute nämlich „Gott hilft“, der Reiche hingegen sei namenlos. Durch seinen Namen werde die Figur des Lazarus zu einem für uns greifbaren Menschen mit einem Schicksal, der jedoch für den Reichen unsichtbar bleibe. Während Lazarus in Armut und Elend darbe, fröne der Reiche grenzenlosem Luxus.

Papst Franziskus führt aus, dass dieses Gleichnis sich an die Christen richte, „dem anderen die Tür unseres Herzens zu öffnen“. „Jedes Leben, das uns entgegenkommt, ist ein Geschenk und verdient Aufnahme, Achtung und Liebe.“ Das Herz des Reichen aber sei verschlossen, da er nur „Liebe zum Geld, Eitelkeit und Hochmut“ kenne. Geld könne zu „einem tyrannischen Götzen“ werden und damit gefährlich, erklärte der Papst und mahnte, mit dem Geld „Gutes zu tun und Solidarität gegenüber den anderen zu üben“.

Papst Franziskus zeigt anhand der Figur des Reichen auf, dass Habsucht den Menschen eitel werden lasse. „Doch die Erscheinung tarnt die innere Leere.“ Als „tiefste Stufe dieses moralischen Verfalls“ bezeichnet Papst Franziskus den Hochmut. Der reiche Mann sei wie ein König gekleidet, egoistisch und egozentrisch, die Bedürfnisse seiner Umwelt nehme er nicht wahr.

Doch aller Reichtum nütze dem reichen Mann nichts, denn auch er müsse, wie Lazarus, eines Tages sterben und könne seine Reichtümer nicht mitnehmen. Im Jenseits sei das Verhältnis zwischen den beiden Hauptfiguren umgekehrt. Jetzt sei es der Reiche, der Lazarus um Wasser bitte und leide. „Im Jenseits wird eine gewisse Gerechtigkeit wieder hergestellt und das Schlechte aus dem Leben wird durch das Gute ausgeglichen.“

Das Übel des reichen Mannes liege darin begründet, dass er Gott nicht liebe und daher auch nicht seinen Nächsten, er höre nicht auf das Wort Gottes. „Das Herz gegenüber dem Geschenk zu verschließen, das der sprechende Gott ist, hat zur Folge, dass sich das Herz auch gegenüber dem Geschenk verschließt, das der Mitmensch ist.“

Papst Franziskus betont, „die österliche Bußzeit ist die günstige Zeit, um sich zu erneuern in der Begegnung mit Christus, der in seinem Wort, in den Sakramenten und im Nächsten lebendig ist. Der Herr, der in den vierzig Tagen in der Wüste die List des Versuchers überwunden hat, zeigt uns den Weg, dem wir folgen müssen. Möge der Heilige Geist uns leiten, einen wahren Weg der Umkehr zu gehen, um das Geschenk des Wortes Gottes neu zu entdecken, von der Sünde, die uns blind macht, gereinigt zu werden und Christus in den bedürftigen Mitmenschen zu dienen. Ich ermutige alle Gläubigen, diese geistliche Erneuerung auch durch die Teilnahme an den Fastenaktionen zum Ausdruck zu bringen, die viele kirchliche Organismen in verschiedenen Teilen der Welt durchführen, um die Kultur der Begegnung in der einen Menschheitsfamilie zu fördern. Beten wir füreinander, dass wir am Sieg Christi Anteil erhalten und verstehen, unsere Türen dem Schwachen und dem Armen zu öffnen. Dann können wir die Osterfreude in Fülle erleben und bezeugen.“

Der Volltext der Fastenbotschaft 2017 ist hier abrufbar.